Sonntag, 21. Mai 2023, 19.30 Uhr
klangzeitort: Musiktheaterabend im Rahmen von „crescendo“
UdK Berlin, Bundesallee 1-12, Probensaal
Musiktheaterabend - klangzeitort - Werkstatt Experimentelles
Musiktheater - Ausführende: Studierende aus allen Fakultäten der UdK Berlin
HANS WÜTHRICH (1937 - 2019):
LEVE (1993)
HAPPY HOUR (1998)
Der Schweizer Komponist und Linguist Hans Wüthrich (1937-2019) hat das zeitgenössische experimentelle Musiktheater mit seinen Arbeiten, für die er jeweils eine neue phonetische bzw. bildtheatralische Sprache erfand, nachhaltig geprägt. Anders als etwa György Ligeti, der in den „Aventures" (1963) das Dadaistische und Abstrakte im virtuosen, maschinenhaften Schnellsprechen hervortreten lässt, interessiert sich Hans Wüthrich besonders für die Semantik seiner neu erfundenen Sprachen bzw. phantasievollen musiktheatralischen Kreationen.
Während im „Glashaus" (1975), das bereits kurz vor und zur Zeit der Pandemie an der UdK Berlin zu sehen war, die Figuren maschinenhaft in festgefügten hierarchischen Strukturen agieren und ihre Sprache Machtverhältnisse phonetisch verdeutlicht, leuchtet "LEVE" (1993) die poetische und skurrilere Seite von Sprache und Phantasiesprache aus, während "HAPPY HOUR" (1998) durch verschiedene Verfremdungen in Sprache und Aktion wieder stärker gesellschaftlich und politisch gelesen werden kann.
Leitung: Caroline Scholz Ott, Tobias Müller-Kopp, Daniel Ott
Assistenz: Ilona Perger
Technische Leitung: Malwine Kurella, Robert Priebs
Foto: Musiktheater bei MEHRTLICHT!MUSIK 2022 © Simon Hertling
